Einprägen Es wäre wichtig, sich das einzuprägen, was uns tragen soll. Es wie einen Schlüssel tief in der Tasche zu verwahren gegen die Verschlossenheit der Welt. Morgens der erste Ton eines Vogels, der die Seelenschwere ins Licht hebt. Die Wärme einer Stimme, von der wir uns gemeint fühlen. Die Wahrheit der fallenden Blätter, ein einsamer Baum im Wind. Es muss so fest in uns bestehen, dass es zu einer inwendigen Landschaft wird, die wir betreten können, ganz gleich, wo wir auch sind. Den silbernen Rand einer Wolke, die Erschütterung der Haut unter der sanften Berührung, der Geruch einer Wiese nach dem Regen, und der Geschmack des Fruchtfleisches einer am Baum gereiften Zwetsche. Einprägen und unablässig wiederholen in den Gefängnissen der Gewohnheit. Einprägen, um auf der Erinnerung über die Tiefe zu fahren wie auf einem Schiff.Ulrich Schaffer{nl}{nl}{nl}
© 2025 Jessica Anders
Based on a Theme by Anders Noren — Nach oben ↑