Gone too soon

Zu früh gegangen Gone too soon
Wie ein Komet,
der über den Abendhimmel flammt,
Zu früh gegangen.
Like a comet
blazing ‘cross the evening sky
Gone too soon 
Wie ein Regenbogen,
der im Blitzen eines Auges verblaßt
Zu früh gegangen.Strahlend und sprühend
und prächtig hell.
Hier ein Tag, vergangen in einer Nacht.
Like a rainbow
fading in the twinkling of an eye
Gone too soon
 Shiny and sparkly
and splendidly bright
here one day gone one night
Wie der Verlust des Sonnenlichts
an einem wolkigen Nachmittag.
Zu früh gegangen.
Like the loss of sunlight
on a cloudy afternoon
gone too soon
Wie ein Schloß,
gebaut an einem sandigen Strand.
Zu früh gegangen.
Like a castle,
built on a sandy beach
gone too soon
Wie eine vollkommene Blume,
die jetzt aus deiner Reichweite ist.
Zu früh gegangen.
Like a perfect flower
that is just beyond your reach
gone too soon
Geboren, sich zu amüsieren,
sich zu begeistern, sich zu erfreuen.
Hier ein Tag, vergangen in einer Nacht
Born to amuse,
to inspire, to delight
here one day gone one night
Wie ein Sonnenuntergang,
sterbend mit dem Aufgehen des Mondes.
Zu früh gegangen.
Zu früh gegangen
Like a sunset
Dying with the rising of the moon
gone too soon
gone too soon

Text: Michael Jackson

Das 2. Jahr ohne Dich

Wieder 12 endlose Monate ohne Deine Stimme,
365 Tage ohne Dein ansteckendes Lachen,
52 Wochenenden voller Leere und Sehnsucht nach Dir,
8860 Stunden haben wir an Dich gedacht
3896000 Sekunden ohne Deine strahlenden Augen

Damals wurde uns beigebracht, dass 1 Tag 24 Stunden hat, 1 Stunde 60 Minuten und 1 Minute 60 Sekunden. Aber jetzt lernen wir, dass 1 Sekunde ohne Dich die Ewigkeit bedeutet.

Ein weiteres Jahr voller Traurigkeit und Endgültigkeit, aber auch ein Jahr der Dankbarkeit für die schöne Zeit mit Dir. Es ist, als ob schon eine Ewigkeit vergangen ist, als wir noch glücklich und unbeschwert waren.

Auch nach 2 Jahren haben wir Deinen Tod immer noch nicht verstanden. Wie gerne würden wir noch unser Leben mit Dir teilen, Dir noch so viel sagen, soviel Liebe schenken, glaubten wir doch, wir hätten noch so viel Zeit. Du bist nicht verreist, Du bist nicht unterwegs. Du kommst nicht zurück. Du bleibst fort – für immer. Alles ist unwiederbringlich vorbei, dass sind die schmerzlichsten Momente der Trauer. Bei allem sind wir gewohnt, etwas nachzuholen zu können, noch mal eine Chance zu bekommen und hier bei diesem gravierendsten Einbruch in unserem Leben, da gibt es keine Chance.

 

Du bist gestorben
und wir fühlen uns tot
Du bist gegangen
und wir sind nicht mehr da.
Du hast es überstanden
und wir stehen allein.
Du bist schon nicht mehr am Leben
und wir sterben immer noch.

(Autor unbekannt)

 

Nach dieser langen Zeit merken wir aber auch, wie sehr Du unser Leben geprägt hast. Auch wenn uns so oft danach war aufzugeben, haben wir bis heute immer weiter gekämpft, gegen Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Unverständnis.

Du hast die Menschen nie dafür verurteilt, dass sie die Welt nicht so sehen konnten, wie Du es getan hast. Auch die, die Dich nicht mochten, hast Du nicht verachtet und bist immer wieder mit Deinem sanften Wesen auf sie zugegangen.

 

Denen treu bleiben, die gestorben sind,
heißt, so zu leben, wie sie gelebt hätten.
Und sie in uns leben lassen
Und ihr Gesicht, ihre Stimme, ihre Botschaft anderen bringen.
Einem Bruder, einem Unbekannten, anderen, wer immer sie sind.
Dann wird das Leben, wenn auch vom Tode verstümmelt,
immer weitergehen, von neuem erblühen.

(Martin Grey)

 

Die Trauer hat sich im zweiten Jahr verändert. Wir sind einen Weg der tiefsten Verzweiflung, der schlimmsten Zusammenbrüche gegangen. Es ist immer noch ein Kampf, den Alltag geregelt zu bekommen, ein Kampf um Kleinigkeiten. An manchen Tagen gelingt die Normalität, am nächsten kann wieder alles zusammenbrechen.

 

Der Weg, den ich vor mir habe, kennt keiner.
Nie ist ihn einer so gegangen,
wie ich ihn gehen werde.
Es ist mein Weg. Unauswechselbar.
Ich kann mir Rat, Hilfe und Trost holen,
aber gehen muß ich ihn.
Ich will diesen Weg gehen,
so schwer er auch sein mag.
Und sicher wird es immer beides geben:
Tränen, Wut, Schmerz und Verzweiflung,
aber auch Hoffnung, Liebe und Dankbarkeit.
Es soll mein Weg sein.
Mein eigener Weg.

(Verfasser unbekannt)

 

Wir haben zwei Gesichter. Eins um zu funktionieren, um uns vor Menschen zu schützen, von denen uns auch nicht das geringste Mitgefühl entgegengebracht wird und die keinerlei Verständnis für uns haben. Das andere ehrliche Gesicht haben wir für die Menschen, die immer für uns da sind, nicht von unserer Seite gegangen sind und die versuchen zu erahnen, wie es wirklich in uns aussieht, die uns aber auch so akzeptieren, wie wir geworden sind .Ich weiß nicht, ob überhaupt noch etwas von den Menschen übrig geblieben ist, die wir einmal waren.

Früher legten wir wohl sehr viel Wert darauf, allen gerecht zu werden. Heute liegt unsere Priorität in unserer  kleinen übrig gebliebenen Restfamilie und in unserer Person. Wir sind seit Deinem Tod reifer geworden, die Tiefe, die wir kennen lernen mussten, hat uns gelehrt, dass wir auch die Höhen ganz anders wahrnehmen können.

Wir sind ärmer geworden, weil wir ganz viel verloren haben, die Gegenwart und die Zukunft. Dieses Verlieren hat unsere Vergangenheit bedeutender gemacht, hat ihr mehr Gewicht verliehen. Der Preis dafür war zu hoch.

Wir sind reicher geworden, durch die vielen gezwungenen Einsichten, die wir dazu gewonnen haben. Eines geht nicht: wir können das Eine gegen das Andere nicht aufrechnen.

Das sind zwei völlig verschiedene Posten, mit beidem muß man separat rechnen, aber es geht.

Gerne würden wir aber um alles Wissen verzichten und wären wieder die unreifesten und oberflächlichsten Menschen, die es gibt, wenn Du doch wieder bei uns sein könntest. Wir haben nur noch dieses Leben und müssen sehen, dass wir es lebbar gestalten, Dein Tod soll nicht umsonst gewesen sein. Dein Tod wäre endgültig, wenn Du uns nicht noch berührst, bewegst und veränderst.

Wir können auch wieder lachen und Freude empfinden, allerdings ist es keine unbeschwerte Freude mehr, denn alles was schön ist, tut gleichzeitig weh, weil wir es nicht mehr mit Dir teilen können.

Wir meiden immer noch Feste, weil wir dort das Gefühl haben, unsere Gefühle verbergen zu müssen. Wir haben nicht mehr die Geduld, oberflächlichen Gesprächen zuzuhören, wir müssten so tun, als ob wir Unterhaltungen zuhören, die uns nicht im mindesten interessieren. Doch manchmal überkommt uns auch das schlechte Gewissen, wegen unseres menschenscheuen Verhaltens oder wir wünschten, wir könnten es ändern

 

Ich glaube an die Sonne,
auch wenn sie nicht scheint.
Ich glaube an die Liebe,
auch wenn sie mich nicht umgibt.
Ich glaube an Gott,
auch wenn er schweigt.

(jüdische Inschrift)

 

Die Welt ist mit Deinem immer noch unfassbaren Weggehen unwirklich geworden. Wie oft fühlen wir uns wie Aliens, Menschen, die eigentlich nicht mehr zu dieser Welt gehören.

Erst im zweiten Jahr ist uns wirklich bewusst geworden, wie viele Menschen wir aus unserem alten Leben verloren haben. Nach Deinem Tod hätten wir es niemals für möglich gehalten, dass selbst engste Familienmitglieder den Kontakt zu uns abbrechen.

In unserer Gesellschaft aber hat der Tod und die Trauer keinen Platz. Leere wird überspielt, Ratschläge werden erteilt, wie man möglichst schnell wieder in das „normale“ Leben zurückfindet. Trauer ja – aber bitte nicht zu laut und zu lange, damit nicht auch noch das gesamte Umfeld mitleiden muß. Auch die Kirche macht hier keine Ausnahme. So wie uns die Kirche alleingelassen hat und eben nicht gemeinsam im Glauben zusammensteht, haben wir den Glauben an die Kirche verloren. Wir glauben an Gott, denn er gibt uns Hoffnung. Wir werden Gott niemals verzeihen können, dass er Dich uns weggenommen hat, wir werden ihn dafür nicht lobpreisen können, doch in ihm ist die Hoffnung auf ein Wiedersehen.

 

Über die Geburt eines Menschen freut man sich,
zum Geburtstag gratuliert man,
die Hochzeit zweier Menschen feiert man,
beim Tod eines Menschen tut jeder so, als wäre nichts geschehen

(Verfasser unbekannt)

 

Es ist wie im Fußball.
Wer hinfällt, umfällt, negativ auffällt, wird ausgewechselt. Das Spiel geht weiter ohne ihn, nach kurzer Unterbrechung. Vorerst spielen sie ohne uns weiter. Wir müssen aussetzen. Unsere Trauer hat uns zu  Aussätzigen gemacht. Wir sind nicht mehr im Spiel. Werden wir jemals wieder mitspielen, ohne dass jemand was an uns auszusetzen hat?

Wir haben Verständnis dafür, dass nicht jeder mit dem Tod umgehen kann, dass er viele einfach nur erstarren lässt, aber wir haben kein Verständnis dafür, wenn Familienmitglieder und Freunde es noch nicht einmal versuchen. Lange haben wir noch versucht, uns zu rechtfertigen, von uns aus auf die Menschen zuzugehen, aber oft wurde uns bewusst, dass wir als unbequem empfunden wurden und vielleicht sogar als unnormal, woran wir manchmal sogar selber glaubten. Die Folge davon ist, dass wir uns immer mehr zurückzogen.

Der Schmerz des Alleingelassenwerdens war lange Zeit neben der Trauer unerträglich, aber er hat sich mit der Zeit verändert. Verstehen werden wir dieses Verhalten nie.

 

Als ich aus der Welt der Unversehrten und der Ahnungslosen
herausgefallen bin, fand ich keinen Gefallen daran.
Heute erkenne ich, dass es mehrere Welten gibt, in denen
Menschen zeitweise unterwegs sind.
Und dort, wo ich jetzt zuhause bin, in der Welt der
Versehrten, Verwundeten, Hinterbliebenen, Überlebenden,
dort gibt es Menschen, die zu kennen eine Gnade ist.

(Autor unbekannt)

 

Mit unseren Freunden verbindet uns eine veränderte Beziehung, sie hat eine ganz andere Tiefe. Wir wissen, welch große Geduld sie oft für uns aufgebracht haben. Immer haben sie an uns geglaubt, dass wir es schaffen werden. Wir sehen es als ein Geschenk an, dass sie uns in unserem neuen Leben begleiten

Neben unseren treuen Freunden und der wenigen Familienmitglieder, die uns von einer sehr großen Familie geblieben sind, sind neue Menschen in unser Leben getreten,  betroffene Eltern. Es ist so einfach und unkompliziert mit diesen Menschen zusammen zu sein und unser regelmäßiges Treffen ist für uns alle so wichtig geworden und hat uns schon so oft dabei geholfen, aus manchem Loch wieder heraus zu kommen. Es sind Menschen, die Jessica nie kannten und mit denen man doch immer über sie reden kann, ohne dass man das Gefühl hat, dass man sie damit nervt oder belastet. Von anderen wird Jessica totgeschwiegen. Doch gerade die Gespräche über sie halten die Erinnerung lebendig. Zu schweigen und so zu tun, als habe sie nicht existiert, lässt sie immer wieder aufs Neue sterben. Wir möchten diese kostbare Beziehung nicht leugnen und die besondere Rolle vergessen, die Jessica in unserem Leben und im Leben unserer Familie und Freunde spielte.

Mittlerweile haben wir zusammen mit diesen betroffenen Eltern eine Selbsthilfegruppe gegründet, weil wir es als unsere Aufgabe ansehen, anderen betroffenen Eltern zu helfen, ihnen einen Raum zu bieten, in dem ihre Trauer Platz hat, wo sie Verständnis finden und wir uns helfen können, auf dem langen Weg der Trauer wieder ein wenig Hoffnung zu bekommen.

Wir haben nun die Kraft das Leid anderer anzuschauen, die Hände auszustrecken, zu denen, die leiden, sie aufzufangen. Zu viele haben bei uns die Augen verschlossen, wir wollen sie aufmachen und aufmerksam sein. Wir möchten nicht weglaufen, wenn himmelschreiendes passiert.

Wir sind heute dazu in der Lage, weil wir nicht gegen unsere Trauer angekämpft haben, sondern sie durchlebt haben und immer noch durchleben. Der Weg zu dieser Verwandlung führt nur durch das ganz tiefe Tal hindurch, man kann den Weg nicht umgehen oder aber abkürzen. Was wir übersprungen haben, überholt uns und stellt sich uns in den Weg. Wir können an nichts vorbei, ohne es bearbeitet zu haben, wir müssen und wollen uns Allem stellen und wenn es auch noch so weh tut.  Vielleicht hat uns das auch zu neuem Selbstbewusstsein geführt, das Wissen, dass wir es immer wieder schaffen, nach vorne zu schauen, wenn der Weg auch manchmal gar nicht mehr zu sehen ist. Wir haben Gewissheit erfahren, dass wir dabei nicht untergehen. Wir wissen nie, wie der nächste Tag aussieht, nichts ist vorhersehbar und es sind oft Kleinigkeiten, die uns wieder in die Tiefe ziehen.

Dieses kann ein Foto sein, ein Lied, die Lieblingssüßigkeit im Supermarkt, der Anblick deiner Freundinnen oder auch einfach der fremder Mädchen.

 

Ich suche deine vertrauten Züge in fremden Gesichtern,
unendlich glücklich, wenn ich sie entdecke,
unendlich traurig, weil ich dich nicht finde.

(Conny)

 

Wir wissen heute, dass wir die Nähe zu Jessica niemals verlieren können, auch wenn es eine andere Nähe ist. Ihre Lebensmelodie klingt weiter in uns und die tiefe, unerschütterliche Liebe zu ihr lässt uns weiterleben, mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen. So oft spricht sie zu unseren Seele und sagt uns, was wirklich wichtig ist im Leben, so lebt Jessica weiter in unseren Herzen.

Es sind nur Kleinigkeiten, die einem die Tränen in die Augen schießen lassen, einem die Luft zum Atmen nehmen.

Anfangs dachten wir, dass wir Deinen Tod nicht überleben würden, dass auch unser Herz einfach stehen bleibt. Wie oft haben wir uns gewünscht, dass wir morgens  einfach nicht mehr aufwachen. Diese Todessehnsucht ist jetzt nur noch in ganz schlimmen Momenten da.

Wir haben Patrick noch und für ihn lohnt es sich weiter zu machen. Wir wollen ihn nicht einfach allein zurücklassen, denn er hat ein Recht auf ein normales Leben. Als Eltern waren wir wohl recht lange von der Bildfläche verschwunden, das ist uns heute erst bewusst.
Jeder von uns Dreien ist dabei, sich einen neuen Platz in der Familie zu suchen, alles ist verschoben – ver-rückt.
Wir sind stolz auf Patrick, wie er diese schlimme Zeit bis jetzt überstanden hat, wie allein muß er sich oft gefühlt haben ? Bestimmt hat er oft gedacht, dass wir Jessica mehr lieben als ihn. Wir haben beide gleich lieb.
Der Tod hat uns den Menschen Jessica genommen, nicht aber die Liebe. An der Stelle, wo sie war, ist jetzt ein Loch, das niemand ausfüllen kann. Niemand kann die Welt sehen, wie Jessica die Welt gesehen hat, niemand wird sie genauso begreifen.

Die Erwartungen an unser Leben sind gesunken. Wir brauchen keinen Luxus mehr, jagen nicht mehr dem Erfolg hinterher. Wir wissen aber auch, dass es keinerlei Sicherheiten im Leben gibt und dass uns jederzeit ein erneuter Schicksalsschlag treffen kann. Wir haben nichts in der Hand und können nichts unter unsere Kontrolle bringen, alles kann sich von einer Sekunde zur anderen ändern.

Das Aufwachen am Morgen ist auch nach 2 Jahren immer noch der Horror. Man wird wach und muß erst einmal realisieren, dass es kein böser Albtraum war, dass Jessica wirklich nie wieder kommt. Das Frühstück für nur ein Kind vorzubereiten, das Schulbrot nur in einfacher Ausfertigung zu machen. Nur noch für ein Kind Sorge zu tragen und für das andere können wir nur noch jeden Morgen eine Kerze anzünden. Eine Kerze auf dem Platz, den Jessica für immer behalten wird. Und wenn Patrick sich in die Schule verabschiedet, bleibt uns für Jessica, nur noch die Kerze wieder zu löschen. Mit Herzschmerzen und der Angst wieder einen neuen Tag ohne sie bestehen zu müssen.

Das Leben geht weiter ! Ja, für die anderen, die sofort wieder zur Tagesordnung zurückgekehrt sind. Wie es uns heute geht, fragen nur noch die wenigsten. Es ist auch nicht in einem Satz zu erklären.
Trauerarbeit ist Schwerstarbeit für die Seele und mittlerweile hat sich dies wohl auch auf unseren Körper ausgewirkt. Wir sind nicht mehr belastbar, schlafen schlecht und sind dauernd müde. Eigentlich bekommen wir nur das Nötigste geschafft, aber das alles sieht man uns nicht an. Keiner fragt einen Beinamputierten wie das Laufen geht. Jeder weiß, dass er alles neu lernen muß, keiner erwartet, dass das Leben für ihn normal weitergeht. Auch wir fallen immer wieder hin, stehen wieder auf zeitweise kriechen wir unseren Weg nur entlang.
Auf der anderen Seite helfen uns die Pflichten eine gewisse Struktur in unserem Leben zu halten. Oft halten wir uns an diese Aufgaben, erledigen eine nach der anderen, sonst wüssten wir gar nicht mehr, wie wir das Chaos in uns in Schach halten sollten.

Was mit uns geschehen ist, lässt sich mit dem Schicksal eines Planeten vergleichen, der durch den Zusammenstoß mit einem Kometen aus der Umlaufbahn geschleudert wurde und dann hilflos durchs All taumelt. Wir haben die Wahl, ob wir uns von der Anziehungskraft der Sonne in eine neue Umlaufbahn locken lassen oder untergehen. Keiner von uns kann voraussagen was geschehen wird.

Wir sind sensibel geworden und können zur Zeit nur mit Menschen umgehen, die uns mit Feingefühl, Mitgefühl und Respekt begegnen, zu oft sind wir verletzt worden.
Unser anfängliches naives Mitteilungsbedürfnis hat sich gewandelt, wir sind vorsichtiger geworden. Unsere Trauer und Gefühle vertrauen wir nur noch denjenigen an, die das Leid mit uns teilen wollen. Wir merken auch ziemlich schnell, wer wirkliches Interesse an uns hat oder aber ob es nur Höflichkeitsfloskeln sind.

Manchmal wissen wir nicht, was uns trauriger macht. Ist es das, was wir verloren haben oder aber, dass was Du alles nicht mehr erleben darfst, worauf Du Dich noch so gefreut hast. Wie viele Träume und Pläne hattest Du noch!

Du warst uns nur für eine viel zu kurze Zeit geliehen, um uns 12 Jahre Deine Liebe zu schenken. Solltest Du uns zeigen, dass bedingungslose Liebe das Allerwichtigste im Leben ist? Der einzige Weg, auf dem Menschen menschlicher werden!

 

Deine Wärme fehlt uns, deine sanfte Hand, Dein vielsagendes Lächeln,
Dein Blick aus dem Anderswo,
Deine Erkenntnis, dass uns nichts rettet als die Liebe.
Aber wir tragen Dich in uns,
bis wir Dich wieder treffen.

(Aus Erinnerungen an Michael von Ulrich Schaffer)

Aus Liebe will ich weiterleben.
Mit meinen Ohren will ich für dich hören.
Mit meinen Augen will ich für dich sehen.
Mit meinen Händen will ich für dich tasten.
Und meine Zunge, die soll schmecken all die Süße und das Herbe.
Und erleben möchte ich die ganze Vielfalt der Schöpfung.
Mit Liebe will ich weiterleben.
Aus Liebe will ich für uns hoffen.
Aus Liebe will ich auch den Schmerz ertragen.

(D.Tausch-Flamme)

 

 

Dein Name bleibt

Name-300x141

 

 

 

 

Dein Name bleibt – mit meinem Herzen für Dich gewählt
Mit meinen Lippen geformt

Geflüstert – als du ins Leben kamst

Gerufen – in vielen Augenblicken deines Lebens, in allen Klangfarben

Geschrieen – nach dir, über die Grenze, die Tod heißt

Dein Name bleibt – auch wenn die Verzweiflung zu zerstören droht,
was nicht zerstörbar ist, auch wenn mein Herz
immer wieder fragt warum ?

dein Name bleibt – wenn ich in den Sternenhimmel schaue und wenn
meine Augen den Boden absuchen – er steht dort
geschrieben

 Du warst gestern – du wirst morgen sein in mir.

 Dein Name bleibt !!