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So viele Jahre hab ich
mich an Menschen
geklammert, die mir
nicht wirklich gut taten.
Krampfhaft habe ich
an Beziehungen fest-
gehalten, die nur noch
von der verblassenden
Erinnerung an bessere,
aber längst schon
vergangene Zeiten lebten.

Bis zur Selbstaufgabe
habe ich um Annahme
gekämpft, habe würdelos
um ein bisschen
Aufmerksamkeit gebettelt
und mich für ein wenig
Zuwendung verbogen,
bis mich eines Tages
die Wahrheit heftig traf.

Ich habe es nicht
nötig zu kämpfen,
zu betteln und zu flehen,
mich klein zu machen,
um zu gefallen und
mein Licht unter den
Scheffel zu stellen,
um nur ja niemanden
zu blenden.

An diesem Tag,
in jenem Augenblick
habe ich erkannt, dass
es mein Geburtsrecht ist,
aus tiefstem Herzen
zu lieben und ebenso
tief geliebt zu werden.
So wenig wie ich mir
die Luft zum Atmen
erst verdienen muss,
muss ich um Liebe ringen.

An jenem Tag ließ ich
die Vorstellung los,
dass ich erst gut genug
sein müsste für die
Gnade der Liebe,
ich hörte auf,
mich einzuschränken
und zu geiseln und
umarmte die Wahrheit,
die sich mir zweifelsfrei
ins Herz gelegt hatte.

Seit dem lebe ich in der
Wahrheit der Liebe.
Ich bin jetzt,
in diesem Moment und
zu jeder anderen Zeit
vollkommen, heilig,
göttliches Sein,
Sender, Empfänger und
Kanal der Liebe.

Mit jedem Atemzug
trete ich in mein wahres
Sein ein und verbinde
mich mit der Liebe,
die allgegenwärtig ist.

Text: Nadine Hager

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Erinnere dich daran, dass du einst entschieden hast,
dich nicht mehr länger mit hingestreuten Krumen
aus Aufmerksamkeit zu trösten.

Mach dir bewusst, dass jene Menschen, denen du wirklich
am Herzen liegst, gerne mit dir sind und dass sie Wege finden,
dir das zu zeigen, ganz egal wie beschäftigt sie sind.
Und dass du dir selbst versprochen hast, andere nicht
immer wieder dafür zu entschuldigen, wenn sie es nicht tun.

Erinnere dich daran, dass DU entscheidest,
wo deine Grenzen liegen. Jene, die aus Liebe zu dir selbst entstehen
und jene, die von Klarheit erzählen.
Vergiss nicht, dass du deinen innersten Raum pflegst und hältst,
und ihn bewusst nur für jene öffnest, die dir achtsam begegnen,
so wie du ihnen begegnest.

Mach dir bewusst, dass du dein Leben nicht verwarten,
sondern leben willst. Und dass das auch bedeutet,
manche Menschen auf deinem Weg anders abbiegen zu sehen –
im Wissen, dass ihr einander wieder begegnet,
wenn es das Richtige ist für Euch.

Erinnere dich an das, was du träumst und dir im Herzen wünschst.
An deine Visionen und an die Schritte, die du dafür
tun wolltest – unabhängig davon, ob andere mitziehen oder nicht.

Mach dir bewusst, dass du Liebe lieben und teilen willst
mit Menschen, die wirklich dich meinen, und die dir das auch
zeigen, genauso wie du sie das wissen und fühlen lässt.

Erinnere dich daran, dass Kommunikation für dich wichtig ist
und dass das Fehlen davon dir nicht gut bekommt.
Und dass es ganz bestimmt Menschen gibt, die sich gerne
mit dir austauschen; vielleicht brauchst du sie bloss
gedanklich zu dir einladen.

Wenn du es hin und wieder vergisst –
erinnere ich dich heute daran,
wie wertvoll du in deiner Würde bist –
und zwar genau so, wie du dich gerade fühlst.
~
Worte: © Béatrice Tanner

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Werde zum See…..

Ein alternder Hindumeister war die Klagen seines Schülers leid geworden und schickte ihn deshalb eines Morgens, Salz zu holen.
Als der Schüler wiederkehrte, wies ihn der Meister an, eine Handvoll Salz in ein Glas Wasser zu tun und es dann auszutrinken.
„Wie schmeckt es?“, fragte der Meister den unseligen Schüler.
„Bitter“, antwortete dieser und spuckte es aus.
Der Meister lächelte und bat den jungen Mann dann, so eine Handvoll Salz zu nehmen und sie in den See zu werfen. Schweigend gingen sie gemeinsam zum nahe gelegenen See. Nachdem der Schüler das Salz in den See gegeben hatte, forderte ihn der alte Mann auf: „Und jetzt trinke aus dem See.“
Während dem jungen Mann das Wasser noch vom Kinn tropfte, fragte ihn der Meister: „Wie schmeckt es?“
„Frisch“, antwortete der Schüler.
„Schmeckst du das Salz?“, fragte der Meister.
„Nein“, erwiderte der junge Mann.
Daraufhin setzte sich der Meister neben den ernsthaften jungen Mann, der ihn so sehr an sich selbst in früheren Jahren erinnerte, nahm seine Hand und sprach:
„Der Schmerz des Lebens ist reines Salz — nicht mehr und nicht weniger. Die Menge an Schmerz im Leben bleibt gleich, genau gleich. Doch wie bitter uns das schmeckt, hängt von dem Gefäß ab, in das wir den Schmerz füllen. Wenn du also Schmerz erfährst, ist das Einzige, was du tun kannst, deine Wahrnehmung zu erweitern … Hör auf, das Glas zu sein. Werde zum See.“

Aus: Mark Nepo, Ankommen im Jetzt!

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und irgendwann ~~~

sind alle Worte gesprochen,
alle Regeln gebrochen,

alle Schreie riskiert,
alle Häute wattiert,

alle Tränen geweint,
alle Fragen verneint,

alle Wege verirrt,
alles Echt sabotiert,

alle Hiebe geschlagen,
alle Masken getragen,

alle Helden montiert,
alle Zweifler radiert,

alle Leben verloren,
alle Tode geboren,

alle Schatten poliert,
alle Rollen probiert ~

und man beginnt, in sich selbst zu verweilen
und zu leben, zu lieben und aus sich zu heilen ~~~

© Gedicht: Alexandra Wirth

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AndersSein

Ich kann nicht mehr gut *so tun als ob.*
Weiß Gott, ich habe es oft genug versucht.
Doch wann immer ich zurückfalle in den Modus
*anders sein, damit du dazugehören kannst*
zerbricht etwas in mir.
Und wenn ich mich hinknie, um es aufzuheben,
rollt es weg und es entsteht ein hohles, leeres Gefühl in mir.

Ich kann nicht mehr so tun,
als würde etwas mich nicht berühren.
Als sei es egal, wenn etwas mich trifft.
Denn wann immer ich die Maske der Gleichgültigkeit
aufsetzen möchte, spielt mein Bauch verrückt
und Kälte breitet sich aus und füllt
auch noch den letzten Winkel aus.

Ich kann nicht mehr vorgeben,
Verständnis für Menschen zu haben, die mit striktem
Kontrollverhalten jegliche Emotionalität unterdrücken
und mit dem Finger auf andere zeigen,
während sie Schuldzuweisungen und alte Geschichten wiederholen,
damit Stille überbrückt oder Leere gefüllt wird.
Manchmal … fühle ich mich regelrecht verarscht,
weil der andere mich zum Mitspieler in einem Drama
machen will – in dem ich nicht die geringste Rolle spiele.

Ich kann nichts mehr anfangen mit Instant – Begegnungen
denen jegliche Tiefe fehlt.
Ich kann mich nicht für ein Gegenüber öffnen,
das seine Türen eisern verschlossen hält.

Nein, ich kann nicht mehr gut in diese Rollen schlüpfen,
die ganz automatisch erwartet werden.
Ich bin irgendwie immer mehr
dieses pure MenschSein geworden
und weiß, dass das für viele ungewohnt, seltsam
und ja, auch beängstigend sein kann.

Und so sind insgesamt wenige Menschen um mich herum –
vielleicht auch, weil ich mit jenen ein Stück Weg gehe,
die immer ein wenig *zu viel oder zu wenig* waren.
Und dass es mir viel besser tut, mit jenen zusammen zu sein,
mit denen mein Herz auch wortlos reden und schwingen kann.

Dort, wo Menschen und Liebende,
Männer und Frauen,
Seelen und Herzen einander begegnen
mit so viel Echtheit, wie jedem gerade möglich ist.

Denn unser AnderSein ist unser RichtigSein.
~
Worte: © Béatrice Tanner

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Ich will tauschen

Tausche
sündteure Luxusgüter
gegen eine Kombipackung
Zufriedenheit und Dankbarkeit.

Tausche
einen randvollen Terminkalender
gegen ein Überraschungspaket
zu Herzen gehender Augenblicke.

Tausche
extragroße Zweifel und Ängste
gegen eine Familienpackung
Vertrauen und Geborgenheit.

Tausche
ein Leben voll Haben
gegen ein Leben
voll Sein und Sinn.

© Ernst Ferstl

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VertrautSein

Es gibt eine Vertrautheit zwischen Seelen,
die den Tod übersteht und Dimensionen durchschreitet.

Verbindungen, deren Wurzeln reine Energien sind
und deren Krone immer neue Formen annimmt.
Wie ein Symbol für die Menschen,
in welchem die Seelen ein Zuhause finden.

Mit manchen Menschen verbindet uns etwas,
das nicht von dieser Welt
und vielleicht auch irgendwie unvergänglich ist.

Wir haben immer die Wahl, ob wir diesem
Ruf folgen, wenn er unser Herz erreicht.
Oder ob wir dem Klang des anderen für eine Weile lauschen
und dabei lernen, nicht in ihm unterzugehen
sondern ganz bei uns zu bleiben.
Unsere Entscheidung ändert nichts daran,
dass die Energie dieser innigen Vertrautheit IST.
Wir können sie fühlen oder nicht – da ist sie so oder so.

Und manchmal finden wir uns mitten in einem Sturm wieder
und nichts mag dann so wichtig sein,
wie die spürbare Präsenz eines Menschen,
von dem wir wissen, dass er immer da sein wird.
Dem wir trauen können,
durch alles hindurch bis tief hinein.

Vielleicht können wir uns diese Vertrautheit nicht erklären,
und noch weniger mit dem Verstand ergründen.
Doch fühlen… fühlen können wir sie
und wissen, dass sie immer besteht.
Egal ob wir von Sonnenstrahlen oder Gewitter umgeben sind,
egal ob der Boden auf dem wir stehen eine fröhliche Blumenwiese
oder eine düstere Klippe ist.
Und unabhängig davon, ob dieses Wunder
eine irdische Komponente hat oder nicht.

Es gibt eine Nähe zwischen manchen Seelen,
die uralt und immer ist.
Sie ist von so viel Gefühl genährt
und leuchtet hell am Firmament unserer inneren Welt.

*Ich bin da
und bleibe es
mit allem, was ich bin.
Ich nehme dich wahr,
wenn du mit mir in Kontakt treten willst.
Ich sage dir, wenn ich eigenen Raum brauche.
Ich werde dich nicht ausschliessen,
noch dich als Ablenkung missbrauchen.
Ich werde von und mit dir lernen
und meinen ureigenen Weg finden
mit Menschen an meiner Seite,
die um die Kostbarkeit eines solchen Bandes wissen
und sich davon nicht bedroht fühlen,
weil sie die innere Grösse haben,
einen Blick auf das grosse Ganze zu werfen.*

Ich bin da, nur ein Gefühl weit entfernt,
denn Vertrautheit im Herzen ist unser natürliches Sein.
~
Worte: © Béatrice Tanner

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„Du musst lernen,
dich selbst zu lieben“,
schien die Antwort
auf jedes Problem.
Und nur zu gern hätte
ich diesen Rat befolgt,
wenn er nur nicht so
diffus geblieben wäre.

Was heißt das denn,
wie soll das gehen
und woran erkenne ich,
dass ich es richtig
mache? Wie weiß ich,
ob ich mich wirklich
selbst liebe oder
nur so tue, es glaube,
während ich mich
doch selbst betrüge?

Wenn ich einen
anderen Menschen
liebe, will ich Zeit mit
ihm verbringen, aber
mir selbst bin ich
ohnehin schon so
nah, dass ich höchst
selten Sehnsucht
nach mir verspüre.

Wenn ich jemand
anderes liebe, dann
schätze ich seine Art,
sein Wesen und seine
Werte, aber was
mich selbst betrifft,
bin ich ständig am
zweifeln und hadern
und nicht wirklich
selbstverherrlichend.

Ich habe es nie
verstanden, es war
immer so abstrakt,
aber irgendwann
hab‘ ich erkannt, dass
ich die Verantwortung
für mein Leben
selbst tragen will
und ich habe besser
auf mich geachtet.

Ich habe bewusst
entschieden, mit wem
ich wie meine Zeit
verbringe möchte,
wie ich meinen Körper
nähre und mein Herz
erfülle, wann ich
schlafe und wie ich
meine persönlichen
Bedürfnisse stille.

Und da habe ich
verstanden,
sich selbst zu lieben,
bedeutet die
Verantwortung für
das eigene Leben
zu tragen, gut für sich
zu sorgen und sich
nie mehr selbst mit
Ignoranz zu vergiften.

Text: Nadine Hager

Bildergebnis für der weg der heilung

 

Auf dem Weg der Heilung geht es darum,
dir selbst in Liebe zu begegnen, dein wahres
Wesen tief in deinem Herzen zu treffen.
Es geht darum, dich von deiner eigenen
Verwundbarkeit berühren zu lassen, fasziniert
zu sein von deiner maskenlosen Nacktheit
und zu lernen, deine Wunden in Wahrheit
und liebevolle Annahme zu betten.

Der Weg der Heilung ist der härteste Lehrer,
den du jemals treffen wirst. Er wird dir
beibringen, deine Fehler anzunehmen, deine
Macken zu schätzen und dein gesamtes
unvollkommenes, aber einzigartiges Sein
zu mögen. Der Weg wird oftmals sehr einsam
sein, sodass du lernen wirst, deinen Sinn für
Humor zu schätzen und dankbar zu sein für
die Intelligenz, die deinen Geist herausfordert,
bevor er dem Wahnsinn verfällt.

Oh, und nicht zu vergessen, du gehst den
Weg nicht allein. Manchmal werden Gefühle,
die du zu ignorieren gewohnt bist, direkt in
dein Gesicht springen und Emotionen, die du
unterdrückt hast, werden dir unter die Haut
kriechen. Es wird nicht angenehm, wenn du
Gefühlen gewöhnlich lieber ausgewichen bist,
denn auf dem Weg zur Heilung werden sie
dich unweigerlich einholen und sie werden
darauf bestehen, gesehen und gefühlt zu
werden und manchmal werden sie sogar
eine aktive Handlung erfordern.

Und neben den Gefühlen, die ihren Platz
beanspruchen, wird es auch ausreichend
Dämonen geben, die sich in deinem Herzen
und deinem Verstand erheben. Manche
werden nur versuchen, deine Reise zu stoppen,
aber andere werden schreckliche Spielchen
mit dir spielen. Sie werden tragische
Erinnerungen aktivieren, Bilder in deinen Kopf
setzen, die dich vom Weg ablenken sollen,
sie werden dir Angst machen, um dich klein
zu halten, denn sie wissen am Ende des
Weges ist für sie kein Platz vorgesehen.

Auf dem Weg der Heilung wirst du so viele
kleine Tode sterben, dass du dich fragen wirst,
ob das Ziel, das du ansteuert, heimlich
geändert wurde. Du wirst dich häuten, dann
komplett neu entstehen, in Tränen aufgelöst in
die Knie gehen, um danach stärker wieder auf
deinen Füßen zu stehen.

Ja, der Weg der Heilung ist keine sehr
angenehme Reise, aber die Belohnung am
Ende bist du selbst, befreit von falschen
Ideen über dein Sein, losgelöst von all
deinen Ängsten und Wunden, also zweifle
keine Sekunde daran, dass eine Trophäe
wie dein heiles Wesen nicht jeden Schritt
des Weges wert sein sollte.

Text: Nadine Hager

Bildergebnis für trauer

 

Trauer fragt nicht nach Zweck oder Ziel.
Trauer bringt dich dazu,
mit aufgebrochenen Sinnen
über rauhe Kanten
und ein Meer aus Scherben zu gehen.

Und niemand, NIEMAND hat dich gefragt
ob du das willst.

In der Trauer musst du dich manchmal
für eine Weile verlieren –
weil dort, ganz tief unten, entdeckst du
eine pure – nackte Version von dir…
die dich hineinträgt in ein *leben – können*
nach dem Tod eines geliebten Menschen.
~
Worte: © Béatrice Tanner

© 2024 Jessica Anders

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