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„Du musst lernen,
dich selbst zu lieben“,
schien die Antwort
auf jedes Problem.
Und nur zu gern hätte
ich diesen Rat befolgt,
wenn er nur nicht so
diffus geblieben wäre.

Was heißt das denn,
wie soll das gehen
und woran erkenne ich,
dass ich es richtig
mache? Wie weiß ich,
ob ich mich wirklich
selbst liebe oder
nur so tue, es glaube,
während ich mich
doch selbst betrüge?

Wenn ich einen
anderen Menschen
liebe, will ich Zeit mit
ihm verbringen, aber
mir selbst bin ich
ohnehin schon so
nah, dass ich höchst
selten Sehnsucht
nach mir verspüre.

Wenn ich jemand
anderes liebe, dann
schätze ich seine Art,
sein Wesen und seine
Werte, aber was
mich selbst betrifft,
bin ich ständig am
zweifeln und hadern
und nicht wirklich
selbstverherrlichend.

Ich habe es nie
verstanden, es war
immer so abstrakt,
aber irgendwann
hab‘ ich erkannt, dass
ich die Verantwortung
für mein Leben
selbst tragen will
und ich habe besser
auf mich geachtet.

Ich habe bewusst
entschieden, mit wem
ich wie meine Zeit
verbringe möchte,
wie ich meinen Körper
nähre und mein Herz
erfülle, wann ich
schlafe und wie ich
meine persönlichen
Bedürfnisse stille.

Und da habe ich
verstanden,
sich selbst zu lieben,
bedeutet die
Verantwortung für
das eigene Leben
zu tragen, gut für sich
zu sorgen und sich
nie mehr selbst mit
Ignoranz zu vergiften.

Text: Nadine Hager