{nl}{nl}Aufbruchszeit{nl}Es schien, als ob mein Leben für alle Zeit zerstört -{nl}mein Denken, Fühlen, Handeln dem toten Kind gehört.{nl}Jetzt stehe ich verwundert, und staune wie ein Kind,{nl}dass nach dem kalten Winter der Frühling neu beginnt.{nl}Das Leben schenkt Momente, die find ich wieder schön.{nl}Da kann ich durch die Wolken die Sonne leuchten sehn`.{nl}{nl}Dann wieder ist die Trauer so unheimlich präsent -{nl}gefolgt vom Schmerz der Sehnsucht, der kein Erbarmen kennt.{nl}Er macht unendlich traurig, er nimmt den Lebensmut,{nl}als wollte er mich warnen: „Es wird nie wieder gut!“{nl}{nl}So machen beide Welten nun wohl mein Leben aus,{nl}doch fühle ich mich niemals in einer ganz zu Haus.{nl}Zum einen will ich leben und will das Schöne sehn` -{nl}wie könnt ich`s mir erlauben nach allem was geschehn`.{nl}{nl}Dieser Zwiespalt der Gefühle, er treibt mich hin und her -{nl}er droht mich zu zerreißen; er macht das Dasein schwer.{nl}Dieser aussichtslose Kampf, der keinen Sieger hat{nl}kennt nur einen Verlierer: die Seele ist schachmatt.{nl}{nl}Drei Jahre sind vergangen, drei Jahre erst – und schon.{nl}Ich hoffe es ist Einsicht – und nicht Resignation.{nl}Ich leg die Waffen nieder – so kann`s nicht weitergehn`.{nl}Dann hab`ich eine Chance dies Leben zu bestehn`.{nl}{nl}Traurigkeit und Freude werden niemals Freunde sein,{nl}doch ohne Waffenstillstand geht meine Seele ein.{nl}Die Trauer ist berechtigt – mein Kind fehlt mir so sehr,{nl}doch muss ich mich auch fragen, was ich ohne Freude wär.{nl}{nl}So unbeschwert und glücklich wie ich es einmal war{nl}werd ich nie wieder werden, dass war mir immer klar.{nl}Doch leben, lieben, lachen, das wär ein schönes Ziel.{nl}Ohne Reue zu genießen -verlange ich zuviel?{nl}{nl}Ich finde einen Weg, der mir das Schöne ehrt -{nl}und für die Trauer Platz lässt – das Leben ist es wert.{nl}Mein Kind wird nicht verraten, wenn ich mal fröhlich bin.{nl}Es bleibt in meinem Herzen – es bleibt in meinem Sinn.{nl}{nl}Ich weiß nicht, was das Leben für mich noch hält bereit,{nl}doch will ich danach suchen, denn jetzt ist Aufbruchszeit.{nl}Ich nehm` mein Leben in die Hände und Anna in mein Herz -{nl}den Blick nach vorn gerichtet – und manchmal himmelwärts.{nl}{nl}©by Helga SchlüßDanke liebe Helga für dieses Gedicht. Auch nach 6 Jahren finde ich mich noch in diesem Text wieder.{nl}{nl}
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