{nl}Wunden{nl}erinnern an SehnsuchtEs gibt viele Wege, sich mit Kränkungen in{nl}seiner Lebensgeschichte zu versöhnen. Wenn ich die Wunden meiner{nl}Lebensgeschichte als Entfacher meiner Sehnsucht verstehe, kann ich{nl}mich mit ihnen aussöhnen. Sie bleiben Wunden. Sie werden auch immer{nl}wieder wehtun. Aber – ich versinke dann nicht in Selbstmitleid,{nl}sondern sage mir:“ Die Wunde schmerzt. Aber im Schmerz komme ich{nl}in Berührung mit meiner Sehnsucht nach wirklicher Heilung, nach{nl}endgültigem Heilsein und Ganzsein.“ Dann bin ich frei von dem{nl}Druck, meine Verletzungen so aufzuarbeiten, dass sie nicht mehr{nl}auftauchen. Sie dürfen sich in mir zu Wort melden. Sie erinnern mich{nl}immer wieder an die Sehnsucht, die in mir ist. Und sie bringen mich{nl}in Berührung mit meinem Herzen, in dem diese Sehnsucht lebt und das{nl}gerade durch die Sehnsucht lebendig ist und weit und voller{nl}Liebe.Anselm Grün {nl}{nl}{nl}{nl}{nl}
AuthorAnders
{nl}Es{nl}wäre wichtig,sich das einzuprägen, was uns tragen soll.Es{nl}wie einen Schlüssel tief in der Tasche zu verwahrengegen die{nl}Verschlossenheit der Welt.Morgens der erste Ton eines{nl}Vogels,der die Seelenschwere ins Licht hebt.Die Wärme einer{nl}Stimme,von der wir uns gemeint fühlen.Die Wahrheit der{nl}fallenden Blätter,ein einsamer Baum im Wind.Es muss so{nl}fest in uns bestehen,dass es zu einer inwendigen Landschaft{nl}wird,die wir betreten können,ganz gleich, wo wir auch{nl}sind.Den silbernen Rand einer Wolke,die Erschütterung der{nl}Hautunter der sanften Berührung,der Geruch einer Wiese nach{nl}dem Regen, und der Geschmack des Fruchtfleisches einer am{nl}Baum gereiften Zwetsche.Einprägen und unablässig{nl}wiederholenin den Gefängnissen der Gewohnheit.Einprägen, um{nl}auf der Erinnerungüber die Tiefe zu fahren wie auf einem Schiff.{nl}Ulrich Schaffer{nl}{nl}{nl}{nl}
{nl} {nl}{nl}BrückenEs{nl}gibt Brücken,die sich auflösen. Sie vermodern,bis sie{nl}unbrauchbar sind. Und es gibt Brücken, die muss man{nl}verbrennen, weil man sonst über sie zurückgehen würdein{nl}die Unreife, aus der sie geführt haben. Weil man sie{nl}geliebt hatund vielleicht noch liebt, muss man sie{nl}verbrennen.Feuer ist Befreiung.{nl}Ulrich Schaffer
{nl} WUNDERMOMENT Unter allen wahren Wundern ist dieses winzigkleine für uns das größte dieser Welt. Als löste sich mit eurer Erdenankunft ein menschlicher Stern vom Himmelszelt. Euer erster scheuer Blick scheint sichtbar noch in sanfte Jenseitsträume eingebettet als ob ihr tief in euch ein unverklärtes, klares Wissen um eure wahre Herkunft hättet. Woher nehmt ihr so viel Weisheit und wer gab euch diesen Strahlenkranz? Eure hellwachen Augen spiegeln noch den ungetrübten Himmelsglanz. Was ihr so wissend von dort mitbringt gerade erst geboren hat unser Leben hier schon längst verloren. Woher wir kommen wohin wir gehen ein Geheimnis das nur eure kleine Seele kennt. Die unfassbare Stunde eurer Erdenankunft bleibt ewig währender Wundermoment. © Ute Leser
{nl} Vielleicht ist die Welt der Toten viel gegenwärtiger als wir ahnen und keine Ewigkeit von uns entfernt. Vielleicht sind uns die jenseitigen Seelen viel näher als sie scheinen und leben mit uns Wand an Wand. © Ute Leser
Manchmal ist es nur ein Geruch, ein Wort, eine Farbe,der Lichteinfall durch ein Fenster,und plötzlich weiß ich, daß es gut ist,dass es gehen wird, trotz der Mühe und Einsamkeit,als wäre in dem Moment eine Knospe aufgesprungenund ein schwarzer Knoten gelöst.Ulrich Schaffer{nl}{nl}{nl}
{nl}Einer{nl}ist immer da{nl}{nl}{nl}wenn{nl}es still um dich wird{nl}und{nl}dir keiner mehr zuhört.{nl}Einer{nl}gibt dir unbewusst Halt{nl}wenn{nl}du dich traurig fühlst.{nl}Einer{nl}fängt deine Tränen auf{nl}wenn{nl}du sie ihm anvertraust.{nl}Einer{nl}weiß darum dass selbst{nl}die{nl}Zeit keine Wunden heilt.{nl}Und{nl}hat ein tief verwurzeltes Wissen{nl}um{nl}deine entwurzelte Gegenwart. {nl}{nl}{nl}©{nl}Ute Leser{nl}{nl}{nl}{nl}
{nl}Niemand kann sie dir {nl}nehmen{nl}{nl} {nl}{nl}deine unsichtbare {nl}Welt{nl}{nl}die dir ganz allein {nl}gehört{nl}{nl}und wahre Träume {nl}birgt.{nl}{nl}Weil deine Augen viel mehr {nl}sehen{nl}{nl}als die bloße {nl}Wirklichkeit,{nl}{nl}weil deine Seele offen für {nl}das ist,{nl}{nl}was anderen verborgen {nl}bleibt.{nl}{nl}{nl}{nl}Ute Leser {nl}{nl}{nl}
{nl}Und{nl}wenn es eine Trauer gibt,{nl}die{nl}unbeirrbare Wege geht,{nl}kann{nl}es nur diese sein.{nl}Und{nl}wenn da eine Liebe ist{nl}die{nl}bis zum Himmel reicht{nl}vergisst{nl}sie selbst Zeit und Raum. {nl}{nl}Eine,{nl}die niemals vergeht{nl}und{nl}sich im Traum der Erinnerung wiegt.{nl}Eine,{nl}die unzertrennlich scheint{nl}wenngleich{nl}sie Welten trennt.{nl}Eine,{nl}die von Gegenwart träumt {nl}{nl}gleichwohl{nl}sie aus der Vergangenheit schöpft.{nl}Eine,{nl}die unaufhaltsam wächst{nl}und{nl}sich zugleich entwurzelt fühlt. {nl}{nl}Eine,{nl}die um das Verlorene weint{nl}und{nl}mit jeder Träne reicher wird. {nl}{nl}{nl}©{nl}Ute Leser{nl}{nl}{nl}{nl}
Bleib Dir treuNiemand darf von dir verlangen,dass du etwas gibst,das dir nicht entspricht;dass du etwas kannst,das deine Kräfte übersteigt;dass du schneller arbeitest,als es dir möglich ist;dass du etwas erreichst,das dich überfordert.An dir ist es zu geben, was du hast;zu leisten, was du kannst;einzusetzen, was dir möglich ist.Wer sich einsetzt, bemüht,sich fordert, Lösungen sucht,begangene Wege überdenkt,hat sein Ziel erreicht.Erwarte nicht, dass alle sich freuen, wenn du sagst,was du fühlst und denkst.Erwarte nicht, dass alle applaudieren,wenn du tust, was dir richtig scheint.Erwarte nicht,dass es keinen Widerstand gibt,wenn du ganz du bist,deine Überzeugung lebst.Rechne damit, dass es viel fordert,trotz aller Anfechtungen den eigenen Weg zu gehen.Und doch:Es ist die einzige Möglichkeit,dir selbst treu zu bleibenund glücklich zu werden.Max Feigenwinter{nl}{nl}{nl}
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