{nl}{nl} {nl}Beppo Straßenkehrer teilt Momo seine Gedanken mit{nl}{nl}Siehst du, Momo, … es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße {nl}vor sich. Man denkt, {nl}die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man.“{nl}Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: “Und dann {nl}fängt man an, sich zu eilen. Und eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man {nl}aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. {nl}Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und am Schluss {nl}ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch {nl}vor einem. So darf man es nicht machen.“{nl}Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: Man darf nie an die ganze {nl}Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten SCHRITT {nl}denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder {nl}nur an den nächsten.“{nl}Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: Dann macht es Freude; {nl}das ist wichtig, {nl}dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.aus dem Roman „Momo“ von Michael EndeDer nächste SchrittSelten ist ein Weg von Anfang bis Ende immer sichtbar. Oft sehen wir nur den nächsten Schritt.Vielleicht würden wir sonst überwältigt sein von dem, was vor uns liegt. Unsere Kurzsichtigkeit ist auch eine Gnade.So wird unsere ganze Kraft frei für den nächsten Schritt, für die Aufgabe der Stunde und des Tages. Wir konzentrieren uns auf den Moment, der zu bewältigen ist, auf den Augenblick, der so viele Möglichkeiten in sich birgt, auf die Verwandlung der Schwere in das Leichte, auf das gefüllte Worte und die Bedeutung eines einzigen Blicks.Und am Ende des Tages, des Jahres, am Ende eines Lebensabschnitts, und am Ende des ganzen Lebens bilden die vielen Schritte einen unnachahmlichen Weg, der nur unseren Namen tragen konnte.Ulrich Schaffer
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